Dr. Gert Hofmann

lehrt seit 1999 deutsche Literatur und Literaturtheorie an der National University of Ireland in Cork. Zuvor als Dozent tätig an der Hankuk University of Foreign Studies in Seoul, Korea, und am Seminar fűr deutsche Literatur und Sprache der Universität Hannover.

Forschungsschwerpunkte

Deutscher Idealismus und (Anti-)Klassizismus, um 1900, Literatur und Philosophie, Grenzgebiete von Literatur und Bildender Kunst, Literatur und Theater/Perfomance, Literatur und Recht, Theorie der Literatur und Kultur.

Veröffentlichungen

  • Dionysos Archemythos. Hölderlins transzendentale Poiesis, Tűbingen: Francke 1996.
  • Schweigende Tropen. Studien zu einer Ästhetik der Ohnmacht, Tűbingen: Francke 2004.
  • Figures of Law. Studies in the Interference of Law and Literature, Tűbingen: Francke 2007.
  • German and European Poetics after 1945. Crisis and Creativity (ed.), Rochester NY: Camden House 2010 (in printing).
  • Topographies of Arrival. Pilgrimage as Literature, Theatre, Ritual (ed.), Berlin: LitVerlag 2010 (coming forward).

Vortrag im Rahmen des Ausstellungsprojektes

Freitag, 06.11.2009 – 19 Uhr, Kreuzkirche, Kreuzkirchhof 1-3, 30159 Hannover

Nietzsche und Raphael: Philosophie als „Transfiguration“

Raphaels letztes Gemälde Transfiguration (Verklärung) hat eine Vielzahl literarischer und philosophischer Interpretationen inspiriert. Zu den bedeutendsten gehört Nietzsches Auseinandersetzung mit dem Gemälde zu Beginn seines einflussreichsten Buches “Die Geburt der Tragödie”. Hier dient das Gemälde als Demonstrationsmodell fűr die beiden antagonistischen Grundimpulse der Kunst (und des menschlichen Lebens): das Dionysische (Abgrűndige, Auflösende, Rauschhafte) und das Apollinische (Gestaltende, Individuierende, Bildhafte). Nietzsche hat seine Philosophie als eine theatrale Philosophie verstanden – anhand dieses Gemäldes, das er wie eine Theaterszene auf einer zweistöckigen Bűhne interpretiert, entwickelt er diese theatrale philosophische Praxis zum ersten Mal.