Drei Ausstellungsorte

Historischer Sakralbau  –  Mehrzweckraum  –  White Cube

Ich konnte mir meine Arbeiten und einige andere nur schwer in einem kirchlichen Zusammenhang vorstellen. Wir suchten zu dieser Zeit nach einem dritten Ausstellungsort. Mir waren aus meiner damaligen Gewerkschaftsarbeit Räumlichkeiten von ver.di bekannt, die gegebenenfalls für die Ausstellung in Frage kommen konnten. Die Idee, korrespondierend zum kirchlichen Raum einige Arbeiten auch in einer anderen Umgebung präsentieren zu können, empfand ich als reizvoll. So stellte ich den Kontakt zu den zuständigen Personen her, die mir Hoffnungen machten. Die anschließende Absage von ver.di hat mich dann persönlich jedoch sehr enttäuscht.

Inge Trieselmann zur Raumsuche

 Zu einem zentralen Problem entwickelte sich die Frage nach einem geeigneten dritten Ausstellungsraum. Dieser war schließlich erst in letzter Minute gesichert. Durch die Verknüpfung der beiden Seminarteile hat sich das in der Arbeitsgruppe interessanterweise nicht nur auf den Bereich des Projektmanagements ausgewirkt, sondern ebenso die künstlerische Arbeit und die Auswahl der auszustellenden Objekte stark beeinflusst. Innerhalb der Gruppe wurde die zielgerichtete Weiterarbeit und die Kommunikation durch diese Unklarheit wesentlich bestimmt. Durch den zeitlichen Druck haben wir uns manchmal sogar selbst ausgebremst. Dass wir dann aber doch noch die Räume im Medienzentrum nutzen konnten, war sicherlich auch unserer Ausdauer und Beharrlichkeit geschuldet, so dass die Überwindung dieses Stolpersteins für jeden in der Projektgruppe erneut einen Antrieb erzeugte und diesen bis zur Realisierung der Ausstellung sicherstellte – auch wenn hin und wieder noch individuelle Stolpersteine auftauchen sollten. Und dann galt es immer noch, ein schlüssiges Konzept zu entwickeln, das die drei Orte zu verbinden vermochte.

Dennis Improda zum „Stolperstein“ des dritten Ausstellungsortes
O-TON FEATURE
Ein Rückblick zu den Ausstellungsorten von Herr Veith (Campus Cultur)

Die Ausstellungsorte waren in ihren Möglichkeiten sehr unterschiedlich. Besonders geeignet und absolut stimmig war das Medienzentrum „Lange Laube“ mit ihrer originellen Raumsituation. Allerdings wurde erst durch die Plazierung der Objekte eine tolle Raumwirkung erzielt. Die Kreuzkirche bestach durch die dort herrschende einmalige Atmosphäre, welche durch die ausgewählten Objekte noch verstärkt wurde. Die Räume der KHG hatten eine gewisse Intimität, die den Charakter der ausgestellten Arbeiten unterstrich. Leider lag dieser Ausstellungsort etwas abseits der Fußgängerströme, was sich in geringeren Besucherzahlen niederschlug. Die Werkauswahl war in meinen Augen jedoch optimal auf die Räume ausgerichtet.

Evelyn Bauer zur Unterschiedlichkeit der Ausstellungsorte
O-TON FEATURE
Zum Raum als Rezeptionsbedingung: Regine Tebel-Bartels und Susanne Eser im Gespräch mit Gabriele Vollmer (ZEW)