Malte Rogosinski: Selbstporträts

Seven Souls – Billrocco in der KHG

Seven Souls – Billrocco (2009), 7 Selbstporträts, Holzdruck auf Barytfotopapier

Zum Entstehungskontext

Als Ausgangsimpuls für meine Selbstporträt-Serien, diente ein Textauszug des amerikanischen Schriftstellers William S. Burroughs (1914 – 1997) aus seinem Buch „The Western Lands“ von 1987. Burroughs beschreibt dort die Sieben Seelen, wie sie in der ägyptischen Mythologie genannt werden. Burroughs vergleicht diese Seelen mit den Mitarbeitern auf einem Filmset (Ren ist der Regisseur, Sekem der Techniker usw.) und setzt sie in Bezug zu seinem Leben. Ich wiederum habe Burroughs Text als Ausgangsimpuls für meine Druck Serie „Seven Souls“ verstanden und wollte meinen „sieben Seelen“ auf die Spur kommen.

Ich begann mit einem Selbstporträt in Form eines Fotos. Dies bearbeitete ich am Computer und führte eine Tonwerttrennung durch, so dass ich am Ende noch vier Farbabstufungen hatte. Das Ergebnis war ein Kopfporträt im Maßstab 1:1, dies druckte ich seitenverkehrt aus und übertrug es auf vier Linoleumplatten, für jede Farbe eine Platte.

Dadurch, dass die Drucke auf unbelichtetem Fotopapier gedruckt wurden und diese so schnell wie möglich nach dem Drucken zum Trocknen ins Dunkle gebracht wurden, haben sie bisher wenig direkten Lichteinfall gehabt (auch beim Kaschieren habe ich darauf hingewiesen und die Drucke waren nur für die nötigste Zeit dem Tageslicht ausgesetzt). Wenn das Fotopapier über einen längeren Zeitraum dem Tageslicht ausgesetzt wird, wird das Papier sich verändern. Die Silberhalogenidkristalle des Fotopapiers reagieren durch die Belichtung und zerfallen zu metallischem Silber und ein latentes Bild entsteht, welches jedoch nicht entwickelt wird. Das Silber verbleibt im Papier und verfärbt sich unter Lichteinfluss lila oder blaugrün. Es gibt somit Faktoren, die ich nicht bestimmen kann.